Wie sehen Sie das?

Wenn man Kinder nach Ihrem Berufswunsch fragt, kommt als Antwort „Pilot“ oder „Forscher“, „Polizist“ oder „Fußballer“. Haben Sie jemals gehört, dass ein Kind Steuerberater werden wollte? Ich jedenfalls nicht.

Als ich dann tatsächlich, auf Anhieb mit der ersten bestandenen Prüfung, Steuerberater war,  habe ich mich gefragt, wie geht es jetzt mit den Freunden  weiter?! Erzählen Sie mal Ihren Freunden, dass sie von Beruf Steuerberater sind. Welcher „Film“ läuft dann im Gegenüber ab? „Verdient viel Geld – nicht schlecht …“  oder „Was war das noch, wovon ich bei der letzten Steuererklärung nicht wusste, wo ich es eintragen soll?“ oder „So ein trockener, öder Beruf – möchte ich nicht machen …“. Abgesehen davon, dass das mit dem vielen Geld auch in den Bereich der Vorurteile gehört. Für mich ist der Beruf des Steuerberaters ein toller Beruf, wenn nicht sogar der schönste geworden.

Einmal sehe ich mich als „Retter“ im Noteinsatz zur Errettung eines hilflosen Mandanten. Sei es, dass  Vertragsverhandlungen  vor der Tür stehen, oder sei es, dass das Finanzamt plötzlich eine Kassennachschau oder eine Betriebsprüfung will. Ein anderes Mal ist mein Verhandlungs- und Zahlengeschick mit der Bank gefragt, damit der Kredit bewilligt wird und der Mandant sein Investitionsziel erreicht

Hinter jeder Zahl steht eine Geschichte

Der Mandant kommt zu einer Jahresabschlussbesprechung und zur Besprechung seiner Steuerplanung. Es geht um die Zahlen im vorangegangenen, im laufenden und im nächsten Geschäftsjahr. Und dann kann es sein, dass der ganze „Schlamassel“ des letzten Jahres aus ihm herausbricht – dann sind wir als Therapeuten gefragt. 

Und ist es Ihnen eigentlich auch schon einmal passiert, dass Sie mitten in einer Bilanzbesprechung nur mit Geschick verhindern konnten, dass die Gesellschafter ihr gesammeltes Waffenarsenal auspacken und aufeinander losgehen wollten? Ganz zu schweigen natürlich von Besprechungen mit Ehepartnern. 

Unser Beruf ist einfach spannend. Ich gehe jeden Morgen in mein Büro und denke, mal sehen, was der Tag heute wohl bringt. Mal kommt die Anfrage für die Mandatsübernahme eines Landwirtschaftsbetriebes mit Biogasanlage. Am nächsten Tag wieder ein Noteinsatz: Ein Betrieb ist in einen absoluten Liquiditätsengpass geraten und braucht dringend eine Beratung, wie es weitergehen kann. 

Dann stehen Mitarbeiter mit Problemen vor der Tür, die es als nächstes zu lösen gilt.

Mit 50 MitarbeiterInnen im Büro passiert so einiges.

Steuerberater, Finanzexperte, Therapeut und Mentor – alles in einem

Und dann ist da noch eine Einladung von Mandanten zum Essen, weil sie mit unserer Leistung so zufrieden sind. Manchmal entsteht auch ein so enges Verhältnis, dass aus dem Mandatsverhältnis eine Freundschaft wird. – Wir sind Steuerberater, Finanzexperten, Therapeuten, Mentoren – alles in einem. Wir erfahren manche Dinge als Erster, wir begleiten manche Unternehmen von den Kinderschuhen bis zur Erfolgsgeschichte. 

Deshalb gebe ich  Kindern und natürlich meinen Freunden zur Antwort, wenn Sie fragen, ob ich einen guten Beruf habe: Steuerberater ist alles, aber nicht öde! So war es auch am letzten Sonntag!

Ihr Stefan Heins, wetreu LBB Kiel