Wie sehen Sie das?


Inzwischen sind diese Demonstrationen aus meiner Sicht zum Vorbild einer ganzen wohlstandsverwahrlosten, überversorgten und unterforderten Generation junger Schülerinnen und Schüler geworden, die dem Leistungsdruck, dem sie in der Schule ausgesetzt sind, zu entkommen versuchen, indem sie einen Weltuntergang herbeifantasieren, den zu verhindern die Vorsehung ihnen aufgetragen hat.

Man kann das Verhalten der Schülerinnen und Schüler „Idealismus“ nennen, wohl wissend, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis er in Totalitarismus umschlägt, man kann darin aber auch Zeichen einer kollektiven Hysterie erkennen, die Angst und Schrecken verbreiten will.

Nicht, dass man mich falsch versteht: Auch ich bin für klimafreundliches Verhalten und klimaschonende Wirtschaft. Klimaschutz ich wichtig! Klimaschutz geht aber nur gemeinsam mit der Wirtschaft, und zwar Hand in Hand.

Die zum Teil klugen Friday for Future – Kinder sehen darin einen Widerspruch, weil es zu ökonomistisch gedacht ist. Ökologischen Fortschritt aber wird es nur mit Wachstum geben, sozialen Fortschritt nur, wenn alle in dem Prozess mitgenommen werden und die Wirtschaft in Europa so brummt, dass gesellschaftliche Härten gemildert werden können. Alle sitzen in einem europäischen Boot.

Zudem dürfen wir nicht vergessen, dass Europa nicht nur aus „Nordeuropa“ besteht. In Süd- und Osteuropa gibt es ganz andere Probleme. Von Jugendarbeitslosigkeit bis Migration sind die Menschen mit ganz anderen Themen konfrontiert. Ich verbinde mit der Wahl am 26.5. ein gemeinsames Europa, in dem sich alle Mitgliedstaaten wiederfinden. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Apokalypse des Weltuntergangs uns auseinander treibt.

Alle europäischen Staaten zusammen, mit Ökologie, Ökonomie und den Menschen im Einklang werden es schaffen, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

Ihr Stefan Heins