Wie sehen Sie das?

Kolumne von Stefan Heins

Willkommen im alltäglichen Wahnsinn des deutschen Steuerrechts.
Am Wochenende habe ich mich zu Hause mit unserer Einkommensteuererklärung beschäftigt. Ganz allein, ohne die Kompetenz meiner Mitarbeiterinnen im Büro. Die Steuererklärung – eines Jeden Graus im Frühling. Nicht nur für die normalen Bürger stellt die Steuererklärung ein Problem da, sie ist auch ein Albtraum für mich. Was müssen doch für Anlagen gefüllt werden: Ehrlich, sind wir noch in der Lage mit „Elster“ und ohne die im Programm enthaltene Plausi-Prüfung die Anlagen AV, KAP und S auszufüllen? Was bewundere ich doch meine Mitarbeiterinnen im Büro, die das jeden Tag mit höchster Professionalität machen. Aber das eigene Ego treibt mich, ich will die Steuererklärung schaffen.

Geschafft! Vorgestern habe ich die Steuer erledigt. Vorerst. Ich habe unsere Steuererklärung zwar noch nicht beim Finanzamt abgegeben, aber immerhin fertig in der Akte und abgespeichert. Die Steuererklärung gehört für mich zu den wenigen Gräueln des Frühlings. Dabei geht es gar nicht zuerst um die Höhe der Steuer. Wütend macht mich als Steuerberater das komplizierte Steuerrecht, selbst wenn wir als Steuerberater*innen davon leben.
Immer wieder höre ich von Mandanten, dass das Steuerrecht kompliziert und unverständlich ist.
Als Bürger reklamieren die Mandanten zurecht das Recht, ihre Steuererklärung verstehen zu können.

Aber warum ist das deutsche Steuerrecht überhaupt so schwierig?