Seither ist die Steuerpolitik wieder wie immer. Die Regierung, ob nun rot-grün, schwarz-rot oder zwischenzeitlich schwarz-gelb, beschränkt sich aufs Steuereinnehmen, komplizierte Gesetze werden mit zusätzlichen Paragrafen noch aufgebläht. Leidenschaft entflammt lediglich beim Verfolgen von Steuersündern. Das Bundesfinanzministerium produziert derweil Dutzende von sogenannten BMF-Schreiben, um sogar der Finanzverwaltung und uns Steuerberatern die oft unverständliche Rechtslage zu erläutern.
Für eine einfachere Steuererklärung wären auch Millionen Bürger, die jedes Jahr Blut und Wasser schwitzen, um ihre Steuererklärung fristgerecht abzugeben, dankbar.
Verfolgt man die aktuelle politische Diskussion und das derzeitige Ausgabeverhalten des Staates, sind Vereinfachungen des Steuerrechts nicht denkbar.
Gedanken zu den Folgen.
Kennen Sie jemanden, der sagt, die Steuererklärung sei einfacher geworden? Oder hat nicht doch Friedrich Merz recht, wenn er ausführt, dass das Einkommensteuergesetz nicht mehr reformierbar ist? Er wollte es durch ein neues, einfacheres Gesetz ersetzen. Doch seine Ideen gerieten zwischen die Steine der großen Gerechtigkeitsmühle.
Merz hat recht. Das Steuerrecht ist vernichtet. Und die zerstörerische Wirkung, die dies auf das Verhältnis der Bürger zu ihrem Staat hat, wird unterschätzt. Hauptgrund der Verwüstung ist der Versuch, mit der Steuer Gerechtigkeit im Detail herzustellen. Zu viele Moden, Lobbygruppen und zu viel Tagespolitik haben hier Spuren hinterlassen.
Es wird dabei bleiben, dass Steuerrecht wird sich weiterentwickeln. Die Politik wird unverdrossen das Steuerrecht für Ihre Ziele nutzen.
Einfacher wird es in Verbindung mit den immer komplexer werdenden Lebenssachverhalten sicher nicht.
Gut, dass es Steuerberaterinnen mit ihren Mitarbeiterinnen gibt. Sie sind bestens ausgebildet und kennen das Steuerrecht. Mit der Hilfe des Steuerberaters gelingt die Steuererklärung.
Für uns als Steuerberaterinnen gilt die Prämisse, dass wir als Dienstleister tätig sind und unseren Mandanteninnen Probleme vom Hals halten. Das erstellen der Steuererklärung gehört dazu. Ich muss allerdings erkennen, dass es in unserer Praxis eine Vielzahl von Spezialisierungen gibt. Das korrekte Ausfüllen der Steuererklärung gehört dazu. Im nächsten Frühjahr werde ich auch die Spezialist*innen in meinem Büro beauftragen die Steuererklärung zu erstellen. Dann wird es ein sonniges Frühjahr.
Ihr Stefan Heins, wetreu LBB Kiel